Es war im August, als ein schweres Erdbeben Mittelitalien erschütterte. Viele Menschen wurden schwer getroffen, besonders die Bewohner des Ortes Amatrice. Kurz darauf startete Carlo Petrini Gründer und Präsident von Slow Food, eine Aktion zugunsten der Bevölkerung von Amatrice. Weil der Ort Namensgeber für das berühmte Gericht „Pasta all’ Amatriciana“ ist, forderte er Restaurantbetreiber der ganzen Welt auf, dieses Gericht mindestens ein Jahr lang in ihre Speisekarten aufzunehmen und einen kleinen Teil des Erlöses an die vom Erdbeben betroffene Stadt zu spenden.
Eine klasse Idee und Aktion! Nur dass ich bisher in den italienischen Restaurants in Berlin davon noch nichts mitbekommen hatte… Deshalb große Freude beim „GiroGusto“ Anfang November, einer Veranstaltung im „Bertolini“ in Charlottenburg, bei dem Lebensmittelproduzenten und Winzer aus Italien ihre Produkte mit einem Menü vorstellten. Und als Pastagang „Spaghetti all’ Amatriciana“ auf der Karte stand – zubereitet nach dem Originalrezept mit „Guanciale“, einem durchwachsenen Speck aus der Schweinebacke, hier von dem Salami- und Schinkenhersteller Levoni. Die Spaghetti schmeckten großartig, ebenso wie der Langhe Nebbiolo von der Tenuta Carretta dazu. Und die anderen Gänge und Weine ebenso.
Grund genug, auch mal wieder in der eigenen Küche Spaghetti all’ Amatriciana zu kochen!
Und so geht’s für 4 hungrige Esser: 400 g Spaghetti in reichlich kochendem Salzwasser al dente garen (ca. 8 Minuten).
In der Zwischenzeit 1 Zwiebel und 1 Knoblauchzehe pellen und fein würfeln. 2 getrocknete rote Chilischoten zerbröseln. 100 g Guanciale (Speck von der Schweinebacke, ersatzweise Pancetta) in Würfel schneiden.
1 EL Olivenöl in einer großen Pfanne erhitzen. Den Speck darin anbraten, Zwiebel, Knoblauch und Chili hinzufügen und kurz mitbraten. 200 ml Tomatensauce (am besten selbstgemacht) zugeben und einige Minuten einkochen lassen.
Die fertigen Spaghetti abgießen, abtropfen lassen und in der Pfanne mit der Sauce vermischen. Mit Salz und frisch gemahlenem Pfeffer abschmecken, dann geriebenen Pecorino oder Parmesan unterheben. Wer mag, reibt sich über den Teller auch noch selbst Käse. Buon Appetito!
Copyright & Fotos: Martina Tschirner